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Schloss Graaf/Streversdorp - Montzen (V.V. Drei Grenzen)

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Schloss Graaf/Streversdorp (Montzen).


In Montzen angekommen nimmt man die Strasse nach Hombourg, welche sich nach einigen hundert Metern gabelt. Dort zeigt ein Wegweiser in Form eines Fisches, in welcher Richtung man zur Burg und den dort liegenden Forellengewässern gelangen kann.

Man folgt einem engen befahrbaren Landweg und erkennt bald zu rechter Hand eine Reihe von Teichen, an die sich im Hintergrund eine wehrhafte befestigte Burg erhebt, welche ihre mittelalterlichen Züge über die Jahrhunderte bewahrt hat: Streversdorp, neuerdings auch hin und wieder "Graaf" genannt.

Beim Betreten des Geländes stossen wir links auf einige Hofgebäude, während sich rechts die trutzige Burg erhebt. Als bemerkenswert erkennen wir vorne links noch ein Kapellchen, welches über dem Eingang Wappen derer von Belderbusch und Westrem trägt. Dieses Geschlecht sollte dann auch für fast 2 1/2 Jahrhunderte den Burgkomplex beherrschen.

Hier sei angefügt, dass die Mehrzahl der Gebäude heutzutage bewohnt und bewirtschaftet wird, sodass respektvolle Zurückhaltung auf dem Gelände angeraten ist.

Vor uns liegt nun der wuchtige Bau, von Gräben umzogen, den man anstelle der früheren Zugbrücke über eine geschwungene Steinbrücke betreten kann. Ohne den letzten Generationen ein Verschulden zuweisen zu wollen, muss vermerkt werden, dass in der Vergangenheit vieles versäumt wurde, das Gebäude halbwegs instand zu halten. Sicher haben im Mittelalter durchaus beinahe übliche Feuersbrünste und allgemeiner Zerfall viele ursprünglichen Elemente der Burg zerstört, aber wenn schon repariert, dann hat man dabei sicher keine sehr glückliche Hand dabei gehabt.

Wir erkennen immerhin einige Schießscharten, andere wurden zu kleinen Fenstern umgebaut; auch kann man überdicke Mauern vermuten, die bis zu 1,50 m dick zu sein scheinen. Andere Bauteile lassen ein gewisses Gleichgewicht in der Baumasse vermissen, aber trutzig wirkt die Burg allemal.

Es lässt sich auch kaum feststellen, ob gewisse Veränderungen im 15., 16. oder 17. Jahrhundert vorgenommen wurden.

lm Inneren findet man einen kleinen Hof, wo man sich unter dem niedrigen Nordwestturm den Kerkerzugang vorstellen muss.



Allerdings sollte man auf einen in Art eines Tonnengewölbes gehaltenen Saal auf der ersten Etage hinweisen, welcher seinerzeit mit Stuckverzierungen ausgestattet wer und völlig mit bunten Fresken aus Blumen-, Getier- und allgemeinen Naturmotiven kunstvoll verschönert war. Leider waren diese Malereien und Dekorationen fast völlig zerstört und erst in neuer Zeit hat man begonnen, wenigstens einen Teil der Kunstwerke zu retten.

Der Name Streversdorp rührt vom allerersten Besitzer her, der als Goswin van (de) Treversdorp zu Beginn des 14. Jahrhunderts genannt ist. Es folgten dann einige Aachener Herren als Besitzer bis dann etwa, gegen 1530 die bereits oben genannte Familie derer van der Heyden/ Belderbusch/ de Westrem bis 1810 die Hausherren waren. Deren Mitglieder bekleideten unter anderem hohe Ämter beim Kölner Erzbischof sowie auch am fürstlichen Hof von Limburg.

Die Familie de Thiriart, deren Name als Großgrundbesitzer auch im benachbarten Lontzen bekannt war, folgte um 1810, während später zu unserer Zeit wieder Besitzerwechsel zu vermerken sind. 1986 wurde J.Schiffer vom Schloss Lontzen der Besitzer, von dem dann wohl die heutigen Herren den Komplex erwarben.

+ in unserer Rubrik FOTOS Erfreulicherweise ist man nunmehr bemüht, alte Wunden auszubessern, wobei allerdings eher moderne Zöge die Gestaltung beeinflussen.

Aus "LES DELICES DU DUCHE DE LIMBOURG von Guy POSWICK" - (1951).
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